Craps spielen lernen

Craps ist eines der dynamischsten und geselligsten Würfelspiele in Casinos weltweit. Das Spiel stammt aus den USA und hat sich über Jahrzehnte zu einem festen Bestandteil der Glücksspielkultur entwickelt. Für Einsteiger wirkt Craps auf den ersten Blick kompliziert, da der Spieltisch mit zahlreichen Wettfeldern und Begriffen übersät ist. Doch wer die Grundregeln versteht und sich mit den wichtigsten Wettoptionen vertraut macht, erkennt schnell die Struktur hinter dem scheinbaren Chaos. Dieser Artikel vermittelt das notwendige Wissen, um Craps zu verstehen und fundierte Entscheidungen am Spieltisch treffen zu können.

Das Besondere an Craps ist die soziale Komponente. Anders als bei vielen anderen Casinospielen spielen die Teilnehmer nicht direkt gegeneinander, sondern gemeinsam gegen das Casino. Diese kooperative Atmosphäre erzeugt eine besondere Dynamik, die Craps von anderen Glücksspielen unterscheidet. Dennoch bleibt es ein reines Glücksspiel mit inhärentem Verlustrisiko.

Die Grundlagen des Spielablaufs

Craps wird mit zwei sechsseitigen Würfeln gespielt. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Werfers und würfelt die Würfel über den Tisch. Die anderen Teilnehmer platzieren Wetten auf verschiedene mögliche Ergebnisse. Der Spielverlauf gliedert sich in zwei Hauptphasen: die Come-Out-Phase und die Point-Phase.

In der Come-Out-Phase wirft der Shooter zum ersten Mal. Zeigt dieser Wurf eine 7 oder 11, gewinnen Pass Line-Wetten sofort. Bei einer 2, 3 oder 12 verlieren diese Wetten direkt. Alle anderen Zahlen etablieren einen Point, und das Spiel wechselt in die Point-Phase. Der Werfer versucht nun, diese Point-Zahl erneut zu würfeln, bevor eine 7 fällt. Gelingt dies, gewinnen Pass Line-Wetten. Fällt vorher eine 7, verlieren sie.

Diese Grundstruktur bildet das Fundament von Craps. Alle weiteren Wettoptionen bauen auf diesem Ablauf auf oder beziehen sich auf einzelne Würfe unabhängig von der aktuellen Spielphase.

Der Craps-Tisch und seine Bereiche

Ein Craps-Tisch ist symmetrisch aufgebaut und in verschiedene Wettbereiche unterteilt. In der Mitte befinden sich die Proposition Bets, die vom Stickman verwaltet werden. An den Seiten finden sich die Pass Line, Don’t Pass Line, Come und Don’t Come Bereiche sowie Felder für Place Bets und Field Bets.

Die Pass Line erstreckt sich über die gesamte Länge der Spielerseite und ist die grundlegendste Wettoption. Direkt darüber liegt die Don’t Pass Bar, die das Gegenteil der Pass Line repräsentiert. Der Come-Bereich dient für Wetten während der Point-Phase, die analog zur Pass Line funktionieren. Die nummerierten Boxen oben auf dem Tisch zeigen die möglichen Point-Zahlen an.

Das Verständnis des Tischlayouts erleichtert das Platzieren von Wetten erheblich. In landbasierten Casinos helfen die Dealer beim Positionieren der Chips, während Online-Versionen meist intuitive Interfaces bieten.

Pass Line und Don’t Pass Line

Die Pass Line-Wette ist die fundamentalste Wettoption in Craps und eignet sich ideal für Einsteiger. Sie wird vor dem Come-Out-Wurf platziert und gewinnt bei 7 oder 11, verliert bei 2, 3 oder 12. Bei allen anderen Zahlen wird ein Point etabliert, und die Wette bleibt aktiv, bis entweder der Point erneut fällt oder eine 7 erscheint.

Der Hausvorteil bei Pass Line-Wetten liegt bei etwa 1,41 Prozent, was sie zu einer der vorteilhaftesten Optionen am Craps-Tisch macht. Diese niedrige Marge bedeutet jedoch nicht, dass Spieler langfristig gewinnen können. Der Hausvorteil garantiert dem Casino über viele Spielrunden hinweg einen statistischen Gewinn.

Die Don’t Pass Line ist das Gegenstück zur Pass Line. Hier wettet der Spieler gegen den Shooter. Diese Wette gewinnt, wenn die Pass Line verliert, und umgekehrt. Eine Ausnahme bildet die 12 im Come-Out-Wurf, die bei Don’t Pass zu einem Push führt, also weder gewinnt noch verliert. Der Hausvorteil liegt mit 1,36 Prozent minimal niedriger als bei der Pass Line.

Come und Don’t Come Wetten

Come-Wetten funktionieren wie Pass Line-Wetten, können aber während der Point-Phase platziert werden. Für diese Wette wird der nächste Wurf wie ein Come-Out-Wurf behandelt. Eine 7 oder 11 gewinnt sofort, 2, 3 oder 12 verlieren, und andere Zahlen etablieren einen Come Point für diese spezifische Wette.

Don’t Come verhält sich entsprechend zur Come-Wette wie Don’t Pass zur Pass Line. Diese Wettoptionen ermöglichen es Spielern, auch während laufender Runden neue Positionen einzugehen. Der Hausvorteil entspricht dem der Pass Line beziehungsweise Don’t Pass Line.

Odds-Wetten als Ergänzung

Eine Besonderheit von Craps sind die Odds-Wetten, die als Ergänzung zu Pass Line, Don’t Pass, Come oder Don’t Come platziert werden können. Diese Zusatzwetten werden hinter der ursprünglichen Wette positioniert und zahlen zu den wahren Gewinnchancen aus, ohne Hausvorteil.

Die maximale Höhe der Odds-Wette variiert je nach Casino und wird als Vielfaches der ursprünglichen Wette ausgedrückt. Übliche Limits sind 3x, 4x, 5x oder sogar 10x Odds. Da diese Wetten keinen Hausvorteil haben, reduzieren sie den Gesamthausvorteil der Kombination aus Basis- und Odds-Wette erheblich.

Allerdings erhöhen Odds-Wetten auch die Volatilität und das eingesetzte Kapital pro Runde. Während sie mathematisch vorteilhaft sind, bedeuten sie nicht, dass Spieler langfristig gewinnen werden. Sie verringern lediglich den prozentualen Nachteil gegenüber dem Casino.

Place Bets und Buy Bets

Place Bets ermöglichen es, direkt auf bestimmte Zahlen zu wetten, unabhängig davon, ob sie als Point etabliert wurden. Die Zahlen 4, 5, 6, 8, 9 und 10 stehen für diese Wettart zur Verfügung. Die Wette gewinnt, wenn die gewählte Zahl vor einer 7 fällt.

Die Auszahlungsquoten und Hausvorteile variieren je nach Zahl. Place Bets auf 6 und 8 haben mit 1,52 Prozent den niedrigsten Hausvorteil dieser Kategorie und zahlen 7 zu 6 aus. Die 5 und 9 zahlen 7 zu 5 mit einem Hausvorteil von 4 Prozent, während 4 und 10 mit 9 zu 5 auszahlen und einen Hausvorteil von 6,67 Prozent aufweisen.

Buy Bets funktionieren ähnlich, zahlen aber zu den wahren Chancen aus, während das Casino eine Kommission von typischerweise 5 Prozent auf den Einsatz oder Gewinn erhebt. Diese Option wird hauptsächlich für die 4 und 10 genutzt, da hier die Kommission günstiger ist als die schlechteren Quoten der Place Bets.

Field Bets und Proposition Bets

Field Bets sind Einwurf-Wetten, die auf eine Gruppe von Zahlen gesetzt werden. Typischerweise umfasst das Field die Zahlen 2, 3, 4, 9, 10, 11 und 12. Die Wette gewinnt, wenn eine dieser Zahlen fällt, und verliert bei 5, 6, 7 oder 8. Die 2 und 12 zahlen meist doppelt oder dreifach aus, abhängig vom Casino.

Trotz der scheinbar großen Anzahl gewinnender Zahlen liegt der Hausvorteil bei Field Bets zwischen 2,78 und 5,56 Prozent, je nach Auszahlungsstruktur. Diese Wetten sind einfach zu verstehen, bieten aber keinen besonderen mathematischen Vorteil.

Proposition Bets in der Tischmitte sind Einwurf-Wetten mit hohen Hausvorteilen, die zwischen 9 und 16 Prozent liegen können. Dazu gehören Wetten auf spezifische Würfelkombinationen wie Hard Ways, Any Seven oder Any Craps. Diese Wetten zahlen hohe Quoten aus, sind aber mathematisch extrem ungünstig für Spieler und sollten gemieden werden.

Häufige Anfängerfehler

Viele Neueinsteiger machen den Fehler, zu viele verschiedene Wetten gleichzeitig zu platzieren. Die Versuchung ist groß, den gesamten Tisch abzudecken, doch dies erhöht lediglich den Gesamteinsatz und damit das Verlustrisiko. Eine Fokussierung auf wenige Wetten mit niedrigem Hausvorteil ist langfristig sinnvoller.

Ein weiterer verbreiteter Irrtum ist der Glaube an Würfelsysteme oder Wurftechniken, die angeblich die Ergebnisse beeinflussen können. Während erfahrene Werfer eine gewisse Konsistenz entwickeln mögen, bleibt jeder Wurf statistisch unabhängig und zufällig. Casinos stellen zudem sicher, dass die Würfel die Tischrückwand treffen müssen, was kontrollierte Würfe praktisch unmöglich macht.

Die Jagd nach Verlusten durch Erhöhung der Einsätze ist ein klassischer psychologischer Fehler. Kein Wettsystem kann den mathematischen Hausvorteil überwinden. Progressive Systeme wie Martingale führen bei Craps zu denselben Problemen wie bei anderen Glücksspielen und können schnell das gesamte Budget aufzehren.

Online Craps versus landbasierte Casinos

Online-Craps bietet einige Vorteile für Lernende. Das Spieltempo ist kontrollierbar, es gibt keinen sozialen Druck, und die Mindesteinsätze sind oft niedriger. Viele Plattformen bieten Demo-Modi an, in denen Spieler ohne Echtgeld üben können. Die grafischen Darstellungen erleichtern das Verständnis des Tischaufbaus und der Wettoptionen.

Allerdings fehlt online die besondere Atmosphäre des landbasierten Craps mit seiner Gruppendynamik und sozialen Interaktion. Live-Dealer-Versionen versuchen, diese Lücke zu schließen, erreichen aber nicht das gleiche Erlebnis wie ein voller Craps-Tisch in einem physischen Casino.

Bei der Auswahl eines Online-Anbieters sollten Spieler auf Lizenzierung und Regulierung achten. In Deutschland gelten seit 2021 strenge Vorschriften für Online-Glücksspiel. Angebote wie Casino ohne Lizenz befinden sich außerhalb dieser Regulierung und bieten keinen vergleichbaren Spielerschutz oder Rechtssicherheit.

Bankroll-Management beim Craps

Effektives Bankroll-Management ist bei Craps besonders wichtig, da das Spiel durch seine Dynamik schnell zu erheblichen Einsätzen führen kann. Die Festlegung eines festen Budgets vor Spielbeginn ist unerlässlich. Dieses Budget sollte Geld sein, dessen Verlust keine negativen Auswirkungen auf die persönliche Finanzsituation hat.

Eine gängige Richtlinie empfiehlt, dass die Session-Bankroll mindestens dem 20- bis 30-fachen des durchschnittlichen Einsatzes entsprechen sollte. Bei einem Standardeinsatz von 10 Euro auf Pass Line plus Odds wären das mindestens 200 bis 300 Euro. Diese Puffer helfen, normale Schwankungen zu überstehen, ohne sofort das gesamte Budget zu verlieren.

Gewinnziele und Verlustlimits sollten vor dem Spiel definiert und konsequent eingehalten werden. Das Erreichen eines Gewinnziels sollte zum Beenden der Session führen, ebenso wie das Erreichen des Verlustlimits. Die Versuchung, nach Gewinnen weiterzuspielen oder Verluste zurückzugewinnen, ist groß, führt aber statistisch zu größeren Verlusten.

Die Mathematik hinter Craps

Das Verständnis der mathematischen Grundlagen hilft bei der Einschätzung verschiedener Wettoptionen. Die Wahrscheinlichkeit, eine 7 zu würfeln, beträgt 16,67 Prozent, da sechs von 36 möglichen Kombinationen eine 7 ergeben. Dies macht die 7 zur häufigsten Summe und erklärt ihre zentrale Rolle im Spiel.

Die Point-Zahlen haben unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten. Die 6 und 8 können jeweils auf fünf Arten gewürfelt werden, die 5 und 9 auf vier Arten, und die 4 und 10 auf drei Arten. Diese Häufigkeitsverteilung spiegelt sich in den Auszahlungsquoten wider und bestimmt den Hausvorteil der verschiedenen Wetten.

Der Erwartungswert jeder Wette lässt sich mathematisch berechnen und zeigt den durchschnittlichen Verlust pro eingesetztem Euro über viele Runden hinweg. Selbst die vorteilhaftesten Wetten haben einen negativen Erwartungswert für den Spieler, was bedeutet, dass langfristige Verluste statistisch unvermeidbar sind.

Etikette am Craps-Tisch

In landbasierten Casinos gelten bestimmte Verhaltensregeln am Craps-Tisch. Spieler sollten ihre Hände aus dem Würfelbereich fernhalten, während geworfen wird. Verspätete Wetten, die platziert werden, nachdem der Stickman die Würfel zum Werfer geschoben hat, sind nicht erlaubt.

Das Erwähnen der Zahl 7 während einer Point-Phase gilt als schlechtes Omen und sollte vermieden werden. Stattdessen verwenden erfahrene Spieler Begriffe wie “Big Red” oder andere Umschreibungen. Diese Aberglauben sind Teil der Craps-Kultur, haben aber natürlich keinen Einfluss auf die tatsächlichen Wahrscheinlichkeiten.

Trinkgeld für Dealer ist üblich, besonders nach größeren Gewinnen. Dies kann durch direkte Geldübergabe oder durch das Platzieren einer Wette für die Dealer erfolgen. Höflichkeit und Respekt gegenüber Mitspielern und Personal tragen zur positiven Atmosphäre bei, die Craps auszeichnet.

Verantwortungsvolles Spielen

Craps sollte ausschließlich als Unterhaltung betrachtet werden, nicht als Möglichkeit zur Einkommensgenerierung. Die mathematische Realität des Hausvorteils macht langfristige Gewinne statistisch unwahrscheinlich. Spieler sollten nur Geld einsetzen, dessen Verlust sie sich leisten können, ohne ihre finanzielle Stabilität zu gefährden.

Warnsignale für problematisches Spielverhalten umfassen zunehmende gedankliche Beschäftigung mit Glücksspiel, steigende Einsätze zur Erzielung des gewünschten Nervenkitzels, erfolglose Versuche der Einschränkung und Weiterspielen trotz negativer Konsequenzen. Bei solchen Anzeichen sollte professionelle Hilfe gesucht werden.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet eine kostenlose Beratungshotline für Glücksspielprobleme. Spezialisierte Beratungsstellen unterstützen Betroffene und Angehörige mit anonymen Angeboten. Selbstausschluss-Programme ermöglichen es Spielern, sich für bestimmte Zeiträume oder dauerhaft von Casinos zu sperren.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Craps zu lernen erfordert zunächst das Verständnis der Grundstruktur mit Come-Out- und Point-Phase. Die Pass Line mit Odds-Wetten bietet den besten Einstieg und kombiniert niedrigen Hausvorteil mit einfacher Spielweise. Fortgeschrittene Spieler können ihr Repertoire um Come-Wetten und ausgewählte Place Bets erweitern, sollten aber Proposition Bets mit hohen Hausvorteilen meiden.

Die soziale Komponente und Dynamik machen Craps zu einem besonderen Casinoerlebnis, doch die mathematischen Grundlagen bleiben unverändert. Kein System oder Strategie kann den Hausvorteil eliminieren. Verantwortungsvolles Bankroll-Management, realistische Erwartungen und die Bereitschaft, bei Erreichen von Limits aufzuhören, sind entscheidend für einen kontrollierten Umgang mit diesem Glücksspiel.

Die Entscheidung, Craps zu spielen, sollte auf dem Wunsch nach Unterhaltung basieren, nicht auf der Hoffnung auf Gewinne. Mit diesem Verständnis und der Kenntnis der grundlegenden Regeln und Wettoptionen können Spieler informierte Entscheidungen treffen und das Spiel in seiner vollen Komplexität genießen, ohne unrealistische Erwartungen zu entwickeln.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *